Steffen Freiberg (SPD), neuer Bildungsminister des Landes Brandenburg
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Interview - Bildungsminister Freiberg hat Verständnis für Kita-Proteste

Viele Kitas in Brandenburg stehen laut den Trägern vor dem Kollaps. Deshalb wird am Montag vielerorts für eine bessere Ausstattung demonstriert. Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) versteht die Proteste - sieht aber keine kurzfristige Lösung.

Der Appell ist dramatisch: Viele Kitas in Brandenburg stünden vor dem Kollaps, sagen verschiedene Träger. Die Liste der Mängel ist lang: Es fehle an Kita-Plätzen, an Erzieherinnen und Erziehern und an einem Kitagesetz, das noch von der zurückgetretenen Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) versprochen worden war.

Gegen diese Missstände wird am Montag in Brandenburg demonstriert. Der Vorwurf richtet sich auch an die Politik - und damit an den neuen Bildungsminister in Brandenburg: Steffen Freiberg von der SPD. Der hat Verständnis für die Proteste: "Das ist ein wichtiges Thema und es ist auch völlig richtig, dass es in der gesamtgesellschaftlichen Debatte ein Stück weiter in die Mitte geschoben wird."

5000 Ausbildungsplätze mehr als noch vor zehn Jahren

Akute Probleme wie die mangelhafte Personalausstattung ließen sich nicht auf die Schnelle beheben, so Freiberg. Doch das Land habe, um dem Problem entgegenzuwirken, die Ausbildungskapazitäten in den vergangenen Jahren "dramatisch erhöht", so der SPD-Politiker: "Wir sind jetzt bei 5000 Ausbildungsplätzen, das sind mehr als doppelt so viele als noch vor zehn Jahren."

Freiberg äußerte die Hoffnung, dass diejenigen, die sich in Brandenburg ausbilden ließen, hinterher auch dort arbeiten wollen. Das sei eine Frage der Attraktivität des Arbeitsplatzes. Deswegen führe die Landesregierung auch in diesem Punkt Gespräche mit den Arbeitgebern.