Interview - Bildungssenatorin Günther-Wünsch (CDU) will Lehrermangel bekämpfen
Schulplätze schaffen, den Lehrermangel beenden und die Qualität der Bildung verbessern – das sind nach Ansicht von Berlins neuer Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch ihre wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre. Um die verschiedenen Krisen zu lösen, brauche es innovative Ansätze, betont die CDU-Politikerin.
Berlins neuer Senat nimmt in dieser Woche die Arbeit auf. Dabei ist auch die neue Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch. Mit der 40-Jährigen Lehrerin übernimmt nach 27 Jahren erstmals wieder eine CDU-Politikerin das Amt.
Das Schaffen neuer Schulplätze, die Verbesserung der Bildung und der Lehrkräftemangel seien drei Aufgabenfelder, die alle gleichermaßen Priorität hätten, so Günther-Wünsch. Um die gravierenden Probleme an den Berliner Schulen in den Griff zu kriegen, sei es notwendig, neue Wege zu gehen.
Günther-Wünsch plädiert für "Bachelor of Education"
Um dem Lehrermangel zu begegnen, schlägt die CDU-Politikerin vor, das bisherige System der Vertetungslehrer auszubauen. Damit können auch noch nicht abschließend qualifizierte Lehrkräfte an Schulen arbeiten. Außerdem soll es für Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen leichter werden, an einer Berliner Schule zu unterrichten.
Mittel- und langfristig müsse auch darüber gesprochen werden, wie das Lehramtsstudium künftig ausgestaltet wird, so Günther-Wünsch. So könnte der Numerus Clausus durch Zugangsgespräche ersetzt werden. Die Senatorin schlägt auch einen "Bachelor of Education" vor, bei dem die Studiengänge auf die unterschiedlichen Schularten ausgerichtet sind. "Zum Beispiel, dass der Grundschullehrer für Mathe nicht mehr die höhere Analysis und Algebra lernen muss, sondern sich wirklich auf die Kernkompetenzen im Grundschulbereich beschränkt, und dafür methodisch-didaktisch fit gemacht wird", so Günther-Wünsch.