Ein Skelett eines Dysalotosaurus lettowvorbecki steht im Museum für Naturkunde Berlin
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Forum - Die Kunst der Benennung

Wie heißt dieses Lebewesen oder dieses Ding? Warum heißt es so? Und wer legt das fest? Über Forschersehnsüchte, gesellschaftliche Prozesse und politische Altlasten spricht Harald Asel mit seinen Gästen im Museum für Naturkunde Berlin.

Sehen und Benennen sind wissenschaftliche Grundlagenarbeit in der Natur-, ebenso wie in der Kulturwissenschaft. Lebewesen, Naturerscheinungen oder Dingen einen Namen   zu geben ist eine kulturelle Leistung des Menschen. Etwas zu benennen ermöglicht, es zu klassifizieren und erkennbar zu machen. Was so harmlos klingt, hat aber einschneidende Folgen. Einmal vergebene wissenschaftliche Namen sind nicht mehr zu verändern. Ein harmloser Höhlenkäfer heißt auch weiterhin "Anophthalmus hitleri". Und in Ordnungssystemen schleppen sich biologistische und kolonialistische Vorurteile fort. Die Benennung neuentdeckter Lebewesen und Phänomene steht im Spannungsfeld zwischen der Phantasie der Forscher und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Und erzählt damit viel von uns Menschen.

Nach einer Vorstellung des thematischen Schwerpunkts in der Zeitschrift des Deutschen Kulturrates "Politik & Kultur" 10/24 durch Prof. Dr. Michael Ohl, Wissenschaftler am Museum für Naturkunde Berlin und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates diskutieren:

Prof. Dr. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin

Andreas Rötzer, Verleger des Matthes & Seitz Verlages mit der Reihe "Naturkunden"

Olaf Zimmermann, Herausgeber von Politik & Kultur, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates

Prof. Dr. Patricia Rahemipour, Direktorin des Instituts für Museumsforschung

Moderation: Harald Asel

Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturrates in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde Berlin und rbb24 Inforadio.