Forum - Frauen als Ausnahme? Der Weg zur geschlechtersensiblen Gesundheitsforschung
Frauen- und Männerkörper unterscheiden sich. Doch in Medizin und Forschung dient oft der männliche Körper als Norm. Über die Folgen spricht Jessica Wiener mit Expertinnen in der Technologiestiftung Berlin.
Die Haut von Männern ist etwas dicker als bei Frauen. Der Magen-Darm-Trakt ist bei Frauen kleiner. Die weibliche Leber ist weniger gut durchblutet als bei Männern. Die Lunge von Männern hat ein um 50 Prozent größeres Volumen als die der Frauen. Auch die Symptome bei Krankheiten sind oft verschieden.
Es ist deswegen ziemlich erstaunlich, dass in der Medizin und Forschung häufig immer noch der männliche Körper die Norm ist, der weibliche gilt als Abweichung. Erst seit 2011 müssen zum Beispiel Zulassungsstudien von Medikamenten geschlechterspezifisch ausgewertet vorliegen. Diese Wissenslücke zu Ungunsten von Frauen bleibt bestehen.
Und diese Lücke wirkt sich auch auf andere Alltagsbereiche aus. Das zeigt sich beispielsweise beim Tabuthema Menopause im Job. Über Wechseljahresbeschwerden wird nicht geredet – obwohl deswegen fast jede vierte Frau ihre Arbeitszeit reduziert.
Wie in diesem Dialog mehr Toleranz und Akzeptanz gefördert kann, über die mangelnde Geschlechtergerechtigkeit in der Medizin und den Gender Data Gap in der Forschung spricht Jessica Wiener beim Forum Wissenswerte mit Expertinnen.
Das Forum Wissenswerte ist eine gemeinsame Veranstaltung von rbb24 Inforadio und der Technologiestiftung Berlin.