Forum - Zukunft fürchten: "German Angst" vor Veränderung?
Wieder leben wir in Umbruchzeiten. Mit Verunsicherungen hier, Hoffnungen da. Wie prägen Erfahrungen der deutschen Geschichte aktuelle Debatten? Und was lässt uns mutig werden? Darüber diskutiert Harald Asel mit seinen Gästen.
Ist das Glas halb leer ist oder halb voll? Solche spielerischen Betrachtungsweisen politischer Streitfragen werden derzeit von Bitterkeit abgelöst. Krisen und Kriege sind Anlass für weit verbreiteten Pessimismus – auch, was die Fähigkeiten staatlicher Institutionen und politisch Handelnder angeht, sich darauf einzustellen und angemessen zu reagieren.
Ein Blick in die deutsche Zeitgeschichte zeigt nun, dass selbst Phasen des Aufbruchs immer von Sorgen begleitet waren: die Gründungen von Bundesrepublik und DDR waren stark von den Erfahrungen des Krieges geprägt, im Kalten Krieg gehörte Angst zum Alltag. Auch im Einigungsprozess nach der Friedlichen Revolution dominierte bei vielen Menschen die Sorge vor den zahlreichen Veränderungen. Inzwischen erleben viele den beschleunigten Wandel als Getriebene.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Zurück in die Zukunft! Visionen, Hoffnungen und Aufbrüche 1949 - 1989 - 2024" wollen wir Zukunftsängste historisch, psychologisch und gesellschaftlich betrachten: Was verbindet sie mit der jüngeren deutschen Geschichte? Wie begründet waren und sind sie? Gingen und gehen Menschen im Osten Deutschlands anders mit Bedrohungen und Verunsicherungen um als im Westen? Wo können sie Richtschnur für das Handeln sein, wo blockieren sie? Und welche Ängste - etwa von marginalisierten Gruppen - kommen in der öffentlichen Diskussion zu wenig vor?
Eine Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft e.V., der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und von rbb24 Inforadio.