Forum - Der Kolonialismus steckt im Detail
Derzeit diskutieren viele Kulturinstitutionen über Sammlungen in kolonialen Kontexten. Welche Impulse für die praktische Arbeit und die gesellschaftlichen Diskussionen gibt es? Darüber spricht Matthias Schirmer mit Christoph Martin Vogtherr, Ibou Diop und Suy Lan Hopmann.
Die Debatte über die deutsche Kolonialgeschichte und ihre Folgen nimmt in den letzten Jahren an Fahrt auf. Bislang stehen dabei vor allem Verbrechen in den Kolonialgebieten, deren Anerkennung und Sühne, sowie die Rückgabe unrechtmäßig nach Europa verbrachter Kunstwerke im Mittelpunkt.
Doch längst weitet sich die öffentliche Auseinandersetzung auf durch Kunst und Medien verbreitete Bilder, die den kolonialen Blick auf die Welt konstruierten und verstetigten. In den Sammlungen von öffentlichen Museen und privaten Einrichtungen finden sich viele Objekte, die von diesem kolonialen Blick und seinen Folgen erzählen können. Wie sehr beschäftigt dies bereits die unterschiedlichen Institutionen? Und wer von den Mitarbeitenden nimmt sich dieses Themas an? In welchen Strukturen? Was fehlt noch? Und was erwarten Politik und Zivilgesellschaft?
Die aktuelle Ausstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten "Schlösser. Preußen. Kolonial" versucht, offensichtliche und verborgene Signale von Machtgefälle, Unterdrückung, aber auch die Faszination des Fremden und Chancen kultureller Verständigung zu vermitteln. Wie stark ist das Interesse in einer breiteren Öffentlichkeit? Und welche Erkenntnisse für den täglichen Umgang mit Rassismus im Alltag können daraus gewonnen werden?

Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit von rbb24 Inforadio und der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten.