Berlin und Brandenburg - Neuer GDL-Streik: Das bedeutet er für Fahrgäste
Die Lokführergewerkschaft GDL hat zum vierten Mal seit November zum Streik aufgerufen -diesmal für fast sechs Tage. Die Deutsche Bahn hat daraufhin die Zugbindung aufgehoben: Fahrgäste können ihre schon gekauften Tickets früher oder später als ursprünglich geplant benutzen - oder sich den Preis erstatten lassen. Von Aleksandra Karolczyk
Die GDL ruft die Lokführer dazu auf, im Personenverkehr Mittwoch ganz früh, um zwei Uhr, die Arbeit niederlegen - im Güterverkehr geht es schon am Dienstagabend um 18 Uhr los. Der Streik soll dann bis Montag um 18 Uhr dauern.
Fahrgäste, die bereits ein Ticket für den Streikzeitraum haben, können ihre Fahrt vorverlegen und schon Montag oder Dienstag fahren. Auch eine spätere Reise - nach dem Ende des Streiks - ist möglich. Alternativ können Kunden sich den Preis ihres Tickets erstattet lassen.
Wieder S-Bahn- und Regionalverkehr betroffen
In Berlin und Brandenburg trifft der Streik auch wieder den S-Bahn- und Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn hat wieder einen Notfahrplan angekündigt, damit Menschen aus Berliner Randbezirken zumindest in die Stadt kommen. Fahrgäste in der Hauptstadt können außerdem auf U-Bahnen, Busse oder Straßenbahnen umsteigen.
Auch in Brandenburg sind durch den Notfahrplan einzelne Regionalzüge unterwegs - zudem ist nur die Deutsche Bahn betroffen, nicht aber andere Verkehrsunternehmen. So bieten die Niederbarnimer Eisenbahn Betriebsgesellschaft (NEB) und die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) voraussichtlich ihren gewohnten Fahrplan an.
GDL lehnt drittes Angebot der Bahn ab
Knackpunkt im Tarifstreit ist die Arbeitszeitverkürzung. Die GDL fordert, dass die Lokführer nicht mehr 38 Stunden in der Woche arbeiten, sondern nur 35 - bei vollem Lohn. Die Bahn hat am Freitag ein Angebot für 37 Stunden vorgelegt. Das lehnte die GDL umgehend ab. Gewerkschaftschef Claus Weselsky spricht von einem "Verweigerungs- und Konfrontationskurs" der Bahn.