In Madrid fahren viele mit politischer Begründung schwarz. "Yo no pago" (Ich zahle nicht) heißt eine Bewegung, die die Benutzer öffentlicher Verkehrsmitel dazu aufruft, keine Fahrkarte zu kaufen und damit gegen die Einschnitte der konservativen Regierung zu protestieren. Dabei ist in der spanischen Hauptstadt das Schwarzfahren zumindest in der U-Bahn deutlich schwieriger als in deutschen Städten. Man muss die Fahrkarte nämlich entwerten, um durchs Drehkreuz zu kommen. Und in sehr vielen Stationen gibt es Metro-Mitarbeiter und Sicherheitsleute, die aufpassen, dass niemand zum Beispiel übers Drehkreuz springt. Es gibt auch Kontrollen in den Gängen. Wird man beim "Colarse", dem "Hineinschleichen" erwischt, muss man das 20-fache des Preises eines einfachen Tickets (1,50 bis 2,00 Euro) zahlen, also 20 bis 30 Euro.
Inzwischen warnen sich aber auch die spanischen Schwarzfahrer nicht nur in Madrid, sondern auch in Barcelona und Valencia mit Hilfe von Smartphone-Apps.