Der Fernsehturm sollte gebaut werden, weil die DDR eine Sendeanlage benötigte, die zugleich leistungsstark und landesweit ausstrahlen konnte. Mit den ersten Planungen begann die Deutsche Post bereits 1952. Zunächst war ein Standort in den Müggelbergen angedacht, doch dies erwies sich als Gefahrenquelle für den Flughafen Schönefeld. Auch der Volkspark Friedrichshain war im Gespräch, hier hatten sogar schon erste vorbereitende Baumaßnahmen begonnen.  

Der damalige SED-Parteichef Walter Ulbricht entschied im Jahr 1964, den Fernsehturm am Alexanderplatz zu bauen. Schon im Spätsommer 1964 Jahres begannen die Bauarbeiten.

Am 4. August 1965 begannen die ersten Arbeiten am Fundament, sie waren bereits Ende 1965 fertiggestellt. Die 100-Meter-Marke hatte der Turm dann am 4. Oktober 1966 überschritten, seine endgültige Höhe erreichte der Schaft am 16. Juni 1967. Der Turmschaft verjüngt sich von 16 Meter Durchmesser auf 9 Meter.

Die Kugel wurde in 200 Metern Höhe montiert. Am Boden wurde zunächst das tragende Stahlgerüst der Kugel vorgefertigt, mit Kränen hievte man dann die Segmente hinauf. Ende März 1968 wurde das erste Kugelsegment nach oben transportiert.  Das letzte Segmentstück wurde am 7. Oktober angebracht.  

Am 3. Oktober 1969 wurde der Turm eingeweiht. Walter Ulbricht gab zugleich das Startsignal für das zweite DDR-Fernsehprogramm - damit begann in der DDR auch das Farbfernsehen. Für die Öffentlichkeit war der Turm ab dem 7. Oktober 1969 zugänglich, dem Tag der Republik.

Der Berliner Fernsehturm ist genau 368 Meter hoch. Die Panoramaetage (Aussichtsplattform) befindet sich in einer Höhe von 203 Metern. Das Restaurant ist in einer Höhe von 207 Metern. Alleine der Antennenmast ist 118 Meter hoch. Der Durchmesser der Kugel beträgt 32 Meter. Der Fernsehturm ist damit das höchste Bauwerk Deutschlands.

Der Turm ist 26.000 Tonnen schwer. Es wurden folgende Baustoffe verbraucht: 7.900 Kubikmeter Beton, 1.650 Tonnen Rundstahl, 300 Tonnen Spannstahl sowie 1.500 Tonnen Profilstahl. 

Innerhalb des Turmschafts verkehren drei Aufzüge, von denen zwei für den öffentlichen Publikumsverkehr vorgesehen sind. Der dritte ist dem Betriebspersonal der Technikräume vorbehalten.

Den Weg bis zum Aussichtsgeschoss auf 203 Meter Höhe schaffen die Aufzüge in 38 Sekunden. Im Notfall können die Aufzüge auf gleiche Höhe gebracht werden und es kann von einer zur anderen Kabine umgestiegen werden.

Ab 10. Februar 2014 wurden die Aufzüge für rund zwei Monate bei laufendem Betrieb erneuert.

Im Turm gibt es eine Treppe für den Notfall. Sie hat 986 Stufen.

Den Berliner Fernsehturm besuchen im Jahr etwa 1,2 Millionen Gäste.

Keinen! Oft heißt es, die Berliner würden den Turm "Tele-Spargel" nennen. Dieser Name kursiert zwar manchmal in den Medien, setzte sich aber als Spitzname nie durch. Auch die Begriffe "Imponierkeule" oder "Protzstengel" werden in der Regel nicht genutzt - der Berliner nennt den Fernsehturm einfach nur Fernsehturm!