Rosenmontagsumzüge - Stürmischer Karneval: Kölner Jecken feiern trotzdem

Freud und Leid am Rhein: Während der traditionelle Rosenmontagszug in Düsseldorf und Mainz wegen Sturmwarnungen abgesagt wurde, ist er etwas weiter südlich beim "ewigen Rivalen" Köln durch die Stadt gerollt. Und wie bestellt wurde das Wetter sogar besser: Der Regen hörte auf, die Sonne kam durch. Doch nicht nur das Wetter spielte beim diesjährigen Karneval eine zentrale Rolle - auch das Thema Sicherheit stand im Fokus. Wir haben Interviews und Hintergrundmaterial für Sie zusammengestellt.

Diffuse Angst vor Terror, Sicherheitsdiskussionen nach Silvester und dann auch noch ein Sturmtief - der Karneval stand in diesem Jahr unter keinem guten Stern.

Die Kölner Jecken feierten trotzdem. Trotz Sturmwarnung fand der Rosenmontagsumzug in der Domstadt statt - allerdings mit starken Einschränkungen: Das Tragen von Fahnen und großen Schildern war untersagt, der Zug fand außerdem ohne die sonst üblichen 500 Pferde statt. An den Zuschauertribünen wurden zudem Dächer und Rückwände entfernt, damit sich diese nicht lösen und umherfliegen können.

Düsseldorfer Zug soll nachgeholt werden

Abgesagt wurden dagegen die Umzüge in Düsseldorf, Mainz, Münster, Essen und Recklinghausen. Der Düsseldorfer Rosenmontagszug solle aber nachgeholt werden, teilte das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) weiter mit. Eine Entscheidung über einen Termin will das CC "schnellstmöglich" bekanntgeben.
 

Köln: 2500 Einsatzkräfte vor Ort

Neben dem Wetter spielte beim diesjährigen Karneval auch das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle. Nach den Übergriffen in der Silvesternacht wurde in mehreren Städten an Sicherheitskonzepten geschraubt. Gerade in Köln lautet der Tenor: So etwas darf sich nie wiederholen. Köln versuche, "den Schaden wiedergutzumachen, den das Sicherheitsgefüge dieser Stadt an Silvester leider genommen hat", erklärte jüngst Stadtdirektor Guido Kahlen. Die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte, "die Weltöffentlichkeit" werde sehr genau darauf schauen, "wie Köln diese Herausforderung managt".

Die Polizei sicherte den Kölner Rosenmontagszug mit einem massiven Aufgebot. Von Weiberfastnacht bis Rosenmontag waren insgesamt rund 2500 Einsatzkräften vor Ort. "Jegliche Form von Gewalt hat im Karneval nichts zu suchen. Feiern und Angst passen nicht zusammen", betonte Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies.

Mathies hatte vor zwei Wochen die Nachfolge von Wolfgang Albers als Polizeipräsident angetreten. Albers war nach den Übergriffen der Silvesternacht in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden. Gruppen junger Männer, offenbar vor allem aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum, hatten vor dem Kölner Hauptbahnhof zahlreiche Frauen sexuell bedrängt und bestohlen. Es wurden mehr als 800 Anzeigen erstattet.

Hintergrund

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