
- Homosexuelle in Deutschland - von der Verfolgung zur Gleichstellung
Eine chronologische Übersicht.
- ab 1872: § 175 des deutschen Strafgesetzbuches bestraft "widernatürliche Unzucht" zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen
- ab 1933 - 1945: Die Nazis verfolgten Homosexuelle systematisch: 50.000 wurden verurteilt, Tausende in KZs erniedrigt, etwa 7000 ermordet.
- ab 1949: Die Bundesrepublik Deutschland übernimmt den von den Nazis verschärften Paragrafen, allein in den ersten 15 Jahren werden laut Schwulen- und Lesbenverband 45.000 Menschen auf seiner Grundlage verurteilt.
- 1968: In der DDR wird der Paragraf gestrichen.
- 1969: Auch in der BRD ist Sex unter erwachsenen Männern über 21 auch im Westen nicht mehr strafbar.
- 1972: In Münster findet die erste deutsche Schwulendemo statt.
- 1994: Der "Schwulenparagraf" wird endgültig gestrichen. Schwule und Lesben wurden gesellschaftlich zunehmend akzeptiert.
- 1999: Erstmals in Deutschland können sich gleichgeschlechtliche Paare auf Hamburgs Standesämtern in ein Partnerschaftsbuch eintragen.
- 2001: Ein Bundesgesetz ermöglicht eingetragene Partnerschaften von Gleichgeschlechtlichen. Grundsätzlich sind diese Lebenspartnerschaften immer noch nicht mit der traditionellen Ehe gleichgestellt. Das Bundesverfassungsgericht brachte den Prozess aber seit 2001 mit sechs Urteilen voran. Bei Erbschaft, Schenkung und Bafög sorgte Karlsruhe ebenso für eine Angleichung wie bei Grunderwerbsteuer, Vermögensbildung, Hinterbliebenenversorgung und steuerlichem Ehegattensplitting. Bei der gemeinsamen Adoption durch lesbische und schwule Paare gibt es weiterhin keine gleichen Rechte.