Hintergrund - Chronologie: Atomstreit mit dem Iran
Der Iran ließ sich lange nicht in die Karten schauen, doch 2015 stimmte die Islamische Republik einem Atomabkommen zu. Das Land musste sein Nuklearprogramm drastisch begrenzen, der Westen hob dafür die Wirtschaftssanktionen auf. Eine Chronologie:
* 2002: Erste Hinweise tauchen auf, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms auch geheim an Atomwaffen arbeitet. Die Rede ist unter anderem vom Bau einer unterirdischen Uran-Anreicherungsanlage in Natans.
* 2003/2004: Für größte Bedenken sorgen neue Erkenntnisse, dass Teheran schon seit den 1980er Jahren nicht-deklariertes Uran für Tests und Experimente verwendet hat.
* 2003-2008: Der Iran räumt ein, dass er in früheren Jahren Kontakt zu einem geheimen Netzwerk mit besten Kenntnissen atomarer Technologie hatte. Nach erfolglosen Verhandlungen werden Ende 2006 Sanktionen gegen den Iran verhängt. 2008 weist das Land den Verdacht zurück, es arbeite am Bau einer Atomwaffe.
* 2007-2010: Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA klagt über mangelnde Kooperationsbereitschaft. Der Iran hatte unter anderem nicht über den Bau des Forschungsreaktors Fordo informiert.
* 2013: Der neue Präsident Hassan Ruhani will ein Ende der Wirtschaftssanktionen und geht auf Forderungen der internationalen Gemeinschaft ein, das Atomprogramm drastisch zu reduzieren.
* 14. Juli 2015: In Wien wird das Atomabkommen mit Teheran abgeschlossen. Der Iran muss sein Atomprogramm nun drastisch begrenzen. Im Gegenzug werden die Wirtschaftssanktionen aufgehoben.
* 2016-2018: Der neue US-Präsident Donald Trump macht immer wieder deutlich, dass er das Abkommen aufkündigen will. Die IAEA bestätigt derweil regelmäßig, dass der Iran die Bedingungen einhält.
* 12. Januar 2018: Trump setzt die Atomsanktionen gegen den Iran für weitere 120 Tage aus, fordert für die Zeit nach dem 12. Mai aber eine Anschlussregelung. Die EU will am bestehenden Abkommen festhalten. (Quelle: dpa)