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Berlins Universitäten beklagen einen Sanierungsstau von rund 1,5 Milliarden Euro. Durch das Dach des Mathe-Gebäudes der TU tropft es. Ute Schuhmacher berichtet.
Viele öffentliche Gebäude in Berlin rotten vor sich hin. Seit dem verschärften Sparkurs seit über 10 Jahren in der Stadt, ist nur noch wenig Geld fürs sanieren da. Das merken auch Berlins Universitäten. Einen Sanierungsstau von rund 1,5 Milliarden Euro beklagen sie. Und auch wenn die zuständige Senatsverwaltung die Zahl mit einer knappen Milliarde etwas niedriger ansetzt, klar ist: Es gibt auch hier ein gewaltiges Problem, wie rbb-Reporterin Ute Schuhmacher berichtet.
Im Keller des Mathe-Gebäudes der Technischen Universität (TU) in Charlottenburg. Die riesigen verzinkten rechteckigen Stahlröhren die sich durch das Kellergeschoss schlängeln, gehören zur Lüftung des Hauses. Von außen sehen sie noch ganz gut aus. Das Problem liegt innen drin, erklärt der Leiter der Bauabteilung der TU, Martin Schwacke: "Wir haben hier asbestkontaminierte Kanäle. Im Moment Gott sei Dank, die nach außen saugenden."
Sonst hätte das Mathegebäude schon längst geschlossen werden müssen. So rottet es bei laufendem Betrieb vor sich hin. Die ganze Haustechnik stammt aus den 70er Jahren, überall bröckelt und leckt es. Was vor allem auf die Knochen der rund 670 Mathematiker, anderer Mitarbeiter und einiger tausend Studenten geht, die dort täglich arbeiten, sagt die Kanzlerin der TU, Ulrike Gutheil: "Wenn Sie daneben einen Eimer stellen müssen, wo es durchs Dach tropft, kann man unseren ausländischen Gästen nur schwerlich erklären, warum wir unsere Flagschiffe nicht etwas besser unterbringen."
Immerhin gibt es jetzt einen Lichtstreif am Horizont – zumindest für das Mathematikgebäude der TU: Im September wird der Senat wohl grünes Licht geben für einen Neubau an der Fasanenstraße, auf einem Grundstück der TU. 85 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Fertig wird er wohl 2019 sein, sagt der Leiter der Bauabteilung und ärgert sich, dass er bis dahin noch viel Geld für Reparaturen ausgeben muss, Geld das für die Generalsanierung verloren wäre.
Martin Schwacke: "Wir gehen heute davon aus, dass das Gebäude bei einer Sanierung grundsaniert werden muss, also auf den Rohbau zurückgeführt und die Fassade ersetzt werden muss, um heutigen Energieanforderungen gerecht zu werden."
Die Sanierung des Mathematikgebäudes wird nach heutiger Schätzung 60-65 Millionen Euro kosten. Alle Universitäten und Fachhochschulen in Berlin zusammen haben inzwischen aber einen viel höheren Sanierungsbedarf. Von rund 1,5 Milliarden Euro für Berlins Unis und Fachhochschulen geht die Kanzlerin der TU aus und fordert ein Sondersanierungskonzept vom Land für Berlins Universitäten. Sie sieht aber auch den Bund in der Pflicht.
Berlins Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres, findet auch, dass sich der Bund engagieren soll: "Alle Bundesländer haben Probleme, was die Hochschulsanierung angeht. Das sollte in den nächsten Jahren auf jeden Fall ein zentrales Thema auf Bundesebene sein, was dann auch für die Bundesländer mitgelöst wird."
Weil für eine Bundesbeteiligung an der Hochschulsanierung das Grundgesetz geändert werden muss, kann das ein bisschen dauern. Und Berlins Finanzsenator hat gestern gesagt, dass Berlin bis 2017 keine zusätzlichen Investitionen für seine Unis plant. Keine so guten Aussichten die zerbröselnden Unigebäude der Stadt.
Sonst hätte das Mathegebäude schon längst geschlossen werden müssen. So rottet es bei laufendem Betrieb vor sich hin. Die ganze Haustechnik stammt aus den 70er Jahren, überall bröckelt und leckt es. Was vor allem auf die Knochen der rund 670 Mathematiker, anderer Mitarbeiter und einiger tausend Studenten geht, die dort täglich arbeiten, sagt die Kanzlerin der TU, Ulrike Gutheil: "Wenn Sie daneben einen Eimer stellen müssen, wo es durchs Dach tropft, kann man unseren ausländischen Gästen nur schwerlich erklären, warum wir unsere Flagschiffe nicht etwas besser unterbringen."
Immerhin gibt es jetzt einen Lichtstreif am Horizont – zumindest für das Mathematikgebäude der TU: Im September wird der Senat wohl grünes Licht geben für einen Neubau an der Fasanenstraße, auf einem Grundstück der TU. 85 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Fertig wird er wohl 2019 sein, sagt der Leiter der Bauabteilung und ärgert sich, dass er bis dahin noch viel Geld für Reparaturen ausgeben muss, Geld das für die Generalsanierung verloren wäre.
Martin Schwacke: "Wir gehen heute davon aus, dass das Gebäude bei einer Sanierung grundsaniert werden muss, also auf den Rohbau zurückgeführt und die Fassade ersetzt werden muss, um heutigen Energieanforderungen gerecht zu werden."
Die Sanierung des Mathematikgebäudes wird nach heutiger Schätzung 60-65 Millionen Euro kosten. Alle Universitäten und Fachhochschulen in Berlin zusammen haben inzwischen aber einen viel höheren Sanierungsbedarf. Von rund 1,5 Milliarden Euro für Berlins Unis und Fachhochschulen geht die Kanzlerin der TU aus und fordert ein Sondersanierungskonzept vom Land für Berlins Universitäten. Sie sieht aber auch den Bund in der Pflicht.
Berlins Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres, findet auch, dass sich der Bund engagieren soll: "Alle Bundesländer haben Probleme, was die Hochschulsanierung angeht. Das sollte in den nächsten Jahren auf jeden Fall ein zentrales Thema auf Bundesebene sein, was dann auch für die Bundesländer mitgelöst wird."
Weil für eine Bundesbeteiligung an der Hochschulsanierung das Grundgesetz geändert werden muss, kann das ein bisschen dauern. Und Berlins Finanzsenator hat gestern gesagt, dass Berlin bis 2017 keine zusätzlichen Investitionen für seine Unis plant. Keine so guten Aussichten die zerbröselnden Unigebäude der Stadt.