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Spätestens seit den 50ern gehört das Radio zur Standard-Ausstattung in den Haushalten: Die glamouröse Zeit der Radiounterhaltung beginnt – mit großen Unterhaltungs-Shows, Quiz-Sendungen und Hörspielkrimis. Vanessa Loewel erinnert.
Für die Erwachsenen ermittelt abends der Privatdetektiv Paul Temple. Die Hörspielkrimis von Francis Durbridge waren in den 50er und 60er Jahren Straßenfeger, mit Millionen von Hörern. Jede Folge endet mit einem Cliffhanger. Den WDR erreichen verzweifelte Leserbriefe, den Fall doch bitte vorzeitig aufzuklären. Die Spannung sei ja nicht mehr auszuhalten!
Während der Abend dem Krimi gehört, beginnt der Tag heiter: Mit Tusch und Orchester wecken Peter Frankenfeld, Hans Joachim Kulenkampff und Hans-Otto Grünefeld ihre Hörer: Der "Frankfurter Wecker" wird von 1952 bis 1967 jeden morgen um 6:30 gesendet – live aus dem Funkhaus und vor Publikum. Es ist die Zeit der großen Radio-Shows – in West wie Ost.

Der Siegeszug des Schlagers
In den 70er Jahren bestimmt der Schlager das Radio. Auf DDR 1 stellt die "Schlagerrevue" die Neuproduktionen des staatlichen Plattenlabels Amiga vor. Im Westen verkündet Dieter Thomas Heck die Hitparaden im Saarländischen Rundfunk.
Das Radio wird zum Nebenbei-Medium, das man beim Arbeiten hört oder Auto fahren. Am Abend allerdings versammelt man sich immer häufiger vor dem Bildschirm: Die großen Shows produziert jetzt das Fernsehen– mit Stars wie Hans Rosenthal, der, wie viele andere auch, lange vor seiner Fernsehzeit im Radio moderiert hat.