Auf Schloss Elmau geht heute der G7-Gipfel zu Ende. Am letzten Tag geht es vor allem um den Klimawandel sowie den weltweiten Kampf gegen Hunger und Terrorismus. Gestern waren die Beziehungen zwischen Europa und den USA ein Thema, vor allem vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise. Im Inforadio lobte der Koordinator für die transatlantische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, Hardt, die Politik von US-Präsident Obama.
Obama setze in der Ukraine-Krise darauf, dass die Europäische Union den Ton und den Takt vorgibt - sowohl was Sanktionen als auch Waffenlieferungen angeht. "Da folgt der US-Präsident der Linie von Bundeskanzlerin Merkel und des französischen Präsidenten Hollande - und das finde ich ausgesprochen bemerkenswert", so Hardt.
Die Staats- und Regierungschefs sieben großer Industrienationen (G7) befassen sich am Abschlusstag ihres Gipfeltreffens unter anderem mit den Themen Klimaschutz und
Terrorismusbekämpfung.
Die heutigen Gipfelthemen
Terrorismus
Die Bedrohung durch den islamistischen Terror und den Islamischen Staat (IS) destabilisiert eine ganze Region. Kanzlerin Angela Merkel hat deswegen unter anderem Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi, den tunesischen Präsidenten Béji Caïd Essebsi und den neuen nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari eingeladen. US-Präsident Barack Obama plant ein gesondertes Treffen mit Al-Abadi, neue Zusagen über Waffen oder andere Unterstützung sind dabei aber nicht zu erwarten.
Afrika
Bei der Runde mit den afrikanischen Gästen steht auch die Vorbereitung der UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung Mitte Juli in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba an. Die G7-Staaten wollen Afrika bei Reformen unterstützen und so die Grundlagen für Frieden, Sicherheit, Wachstum und nachhaltige Entwicklung stärken.
Klima
Für den Weltklimagipfel Anfang Dezember in Paris soll es Impulse geben. Merkel hat aber die Erwartungen gedämpft: "Das sind schwierige Verhandlungen."
Vor allem Japan sperrt sich aus innenpolitischen Gründen gegen konkrete Zusagen. Kurz vor dem G7-Gipfel war noch nicht einmal klar, ob im Abschlussdokument das Zwei-Grad-Ziel auftaucht. Damit soll die Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit auf höchstens zwei Grad begrenzt werden. Die G7 sollen sich dafür einsetzen, dass sich mehr arme Bauern mit einer Klimaversicherung gegen Naturkatastrophen schützen können.
Entwicklung
Bei der Entwicklungsdebatte geht es um die Vorbereitung des UN-Sondergipfels zur "Post 2015"-Agenda im September in New York. Das Folgeabkommen für die 2015 auslaufende Millenniums-Agenda soll Entwicklungsziele erstmals mit ökologischer Nachhaltigkeit verbinden. Berlin will, dass die G7 den Vorschlag machen, 500 Millionen Menschen bis zum Jahr 2030 aus Hunger und Mangelernährung herauszuholen. Derzeit leiden demnach 1,2 Milliarden Menschen Hunger, weitere 800 Millionen sind von Mangelernährung bedroht.
Gesundheit
Angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika will sich Berlin für einen koordinierteren Kampf gegen Tropenkrankheiten stark machen. Beim Ziel, die Wirksamkeit von Antibiotika trotz immer mehr Resistenzen zu erhalten, geht es um gleiche Standards beim Umgang mit den Medikamenten und um Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tier.
Umwelt
Die G7 wollen einen Aktionsplan gegen die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll auf den Weg bringen.
Gleichberechtigung
Die berufliche Selbstständigkeit und die Bildung von Frauen sollen gestärkt werden.
Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern ist vorbei. Zwei Tage lang haben die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen über die großen außen- und sicherheitspolitischen Herausforderungen beraten. Auf unserer Themenseite finden Sie Zahlen, Fakten und Hintergrundinformationen zum G7-Gipfel, außerdem können Sie hier noch einmal alle Interviews und Korrespondentenberichte zum Thema nachhören.