Bei einer Gala am Potsdamer Platz in Berlin werden am Samstagabend die Bären der 65. Auflage der Berlinale verliehen. 19 Filme stehen im Wettbewerb um einen Goldenen und sieben Silberne Bären, darunter vier deutsche Produktionen oder Co-Produktionen.

Zu den Favoriten des Festivals zählen Werke aus Guatemala, Chile, Iran und Großbritannien - aber auch der Echtzeit-Thriller "Victoria" des deutschen Filmemachers Sebastian Schipper könnte Chancen haben.

Die internationale Jury, die für die Vergabe der Trophäen verantwortlich ist, leitet in diesem Jahr der US-Filmemacher Darren Aronofsky, der mit den Filmen "The Wrestler" und "Black Swan" große Erfolge gefeiert hatte. Neben Aronofsky zählen unter anderem die Schauspieler Daniel Brühl und Audrey Tautou zur Berlinale-Jury. Am Sonntag geht die Berlinale offiziell zu Ende, insgesamt gehörten in diesem Jahr 441 Filme zum Festival-Programm.

Reiner Veit aus der Inforadio-Kulturredaktion wollte sich nicht auf einen Favoritenfilm festlegen - man wisse nie, "wie die Jury tickt, worauf sie achtet". Beeindruckt hätten ihn der Eisenstein-Film von Peter Greeneway, aber auch die Beiträge aus Guatemala und Chile. "Ein ganz großartiger Film" sei "Victoria" von Sebastian Schipper, etwas enttäuscht sei er dagegen von "Als wir träumten" von Andreas Dresen, diesem Film fehle die Herzenswärme, die Dresen-Produktionen sonst auszeichne.

Insgesamt lobte Veit den Berlinale-Jahrgang 2015, der Wettbewerb sei viel besser als in den Jahren zuvor gewesen, so Veit. Es habe große Namen und viele Überraschungen gegeben. Die Anzahl der Filme in den verschiedenen Sektionen sei aber zu groß, weniger wäre hier mehr.