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Am Donnerstag beginnen die Sondierungen über eine mögliche Ampelkoalition im Bund. Warum die FDP diese Konstellation zunächst einer Jamaika-Koalition vorzieht, haben wir den Bundesvorsitzenden der Jungen Liberalen, Jens Teutrine, gefragt.
Der JuLi-Vorsitzende mahnt Demut bei der Bildung einer Koalition an. Vor allem aus dem Zuspruch vieler Erstwähler für die FDP erwachse eine hohe Verantwortung. Die hätten die FDP, aber auch die Grünen gewählt, weil sie keine Verlängerung des Status Quo wollten.
Kompromisse aller werden notwendig
Der FDP-Politiker erinnert auch an die Wahlversprechen seiner Partei: Dazu gehörten keine neuen Steuererhöhungen. Nach einer Krise sei dies "ein falsches Zeichen". Stattdessen müsse man über Steuersenkungen und den Abbau der kalten Progression sprechen. Teutrine räumt aber ein: "Jeder der Koalitionspartner werde Kompromisse machen müssen." Wie mögliche Kompromisse aussehen könnten, sagte er nicht.
Jamaika noch nicht augeschlossen
Ausschlag für den Start der Ampel-Sondierungen hätten die vertauensvollen Gespräche gegeben und dass dabei keine Details nach außen durchgestochen worden seien. Eine mögliche Koalition mit der Union hätten aber seine Partei und die Grünen nicht augeschlossen, erinnerte Teutrine. Dass CSU-Chef Markus Söder Jamaika-Verhandlungen quasi für beendet erklärt habe, bezeichnete Teutrine als "Störfaktor".
Der JuLi-Vorsitzende sagt, dass FDP, Grüne und SPD der Wille eine, das Pariser Klimaschutzabkommen umzusetzen. Die jungen Wähler der FDP wollten keine kurzsichtige Politik, die Spiegelstriche abarbeite. Stattdessen müsse Politik über einzelne Legislaturperioden hinausdenken.