- Onkologe: "Prognose von Krebspatienten darf sich nicht verschlechtern"
Immer wieder werden wichtige Operationen wegen überfüllter Intensivstationen aufgeschoben - zum Beispiel jene von Krebspatienten. Für den Onkologen Bernhard Wörmann ist klar: Es dürfe wegen der Pandemie keine schlechtere Überlebenschance geben.
Für den Onkologen Bernhard Wörmann ist klar: Die Pandemie und die intensivmedizinische Betreuung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten dürfe sich nicht auf jene Menschen auswirken, die an einer Krebserkrankung leiden. Bislang gebe es nur Einzelfälle von etwa Erkrankten mit Tumoren, die Nachteile gehabt hätten. Über 90 Prozent der Krebspatienten seien zudem geimpft.
Behandlung auch abhängig von Krebsart
"Die Prognose von Krebspatienten darf sich durch die Pandemie nicht verschlechtern", sagt Wörmann, der medizinischer Leiter der deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie ist. Ob Operationen verschoben werden könnten, hänge auch von der Art der Krebserkrankung ab.
Missverhältnis in der Lebenserwartung von Covid-19 und Krebs
An vielen Krankenhäuseren seien die Intensiv-Kapazitäten reduziert, problematisch sei es, dass es an einem Register für Krebspatientinnen und -patienten fehle, so Wörmann. Hinzu komme aber, dass das Risiko wesentlicher höher sei an Krebs zu sterben als an Covid-19. "Da gibt es ein Missverhältnis."