- Was Novavax kann und wann der angepasste Impfstoff kommt
Mit Novovax wird erstmals ein proteinbasierter Corona-Impfstoff zugelassen. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, erklärt die Wirksamkeit des neuen Vakzins und macht Hoffnung auf einen angepassten Impfstoff zu Omikron im Frühjahr.
Am 20. Dezember hat die Europäische Arzneimittelbehörde die Zulassung des Proteinimpfstoffs von Novavax gegen das Coronavirus empfohlen. Und mit diesem Impfstoff verbinden sich einige Hoffnungen, nicht nur weil er ein weiteres Mittel ist, sondern weil er sich von den anderen Vakzinen unterscheidet - und damit womöglich Skeptiker der Impfung überzeugt.
Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Mitglied im Management-Board der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) erklärt, dass der Unterschied zwischen diesem sogenannten Totimpfstoff von Novavax und den mRNA-Vakzinen etwa von Biontech/Pfizer besonders in ihrer proteinbasierten Zusammensetzung liege, ähnlich dem einer Grippeimpfung.
90 Prozent relative Wirksamkeit
Die vorliegenden Studien zu Novavax umfassten Datensätze von circa 40.000 Menschen aus den USA und Mexiko. "Die Wirksamkeit liegt in der Größenordnung von 90 Prozent. Dabei handelt es sich aber um eine relative Wirksamkeit", sagt Ludwig. Der Impfstoff sei gegen die Corona-Varianten von Alpha, Beta und Delta sehr wirksam. Gravierende Nebenwirkungen seien "sehr selten" aufgetreten. Bezüglich der Omikron-Variante gebe es aber noch keine Daten, da müsse man abwarten.
Der Arzneimittelexperte hofft, dass viele Impfskeptiker sich nun impfen lassen. Allerdings seien laut Ludwig viele Argumente der Gegner irrational. Wann es einen angepassten mRNA-Impfstoff gegen die Omikron-Variante geben werde, könne Ludwig nicht genau sagen. Er vermute allerdings, dass Biontech im März 2022 soweit sein könnte.