- "Der Impfstoff kommt nicht so schnell, wie wir ihn bräuchten"
Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtet, dass Anfang des kommenden Jahres der Corona-Impfstoff knapp werden könnte. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen sieht dadurch auch das Ziel von 30 Mio. Corona-Impfungen bis Jahresende in Gefahr.
Als erste Amtshandlung hat der neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine Impfstoff-Inventur durchführen lassen. Das Ergebnis sieht nicht gut aus. Im ersten Quartal des kommenden Jahres könnte der Corona-Impfstoff in Deutschland knapp werden.
Eine erneute Impfstoffknappheit sei in der aktuellen Situation genau das falsche Signal, sagt Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Gerade jetzt sei die Nachfrage auch nach Erst- und Zweitimpfungen wieder stark angestiegen. "Wir haben in der letzten Woche Rekordimpfquoten in den Praxen hingelegt, über 4,5 Millionen wurden da geimpft."
Impfstoffknappheit schon zwischen den Jahren
Angesichts der Aussagen über eine mögliche Impfstoffknappheit befürchtet Gassen, dass der Run auf die Arztpraxen noch weiter zunehmen wird. "In der aktuellen Situation kommt der Impfstoff nicht so schnell, wie wir ihn bräuchten." Das gelte sowohl für die Praxen, aber auch für die Impfzentren und mobilen Impfteams.
Der Ärztevertreter prognostiziert, dass sich die Impfstoffknappheit schon zwischen Weihnachten und Silvester bemerkbar machen dürfte. Die aktuelle Zahl von 6,5 Millionen Impfungen pro Woche sei bei einer Kontingentierung des Impfstoffs nicht zu halten. "Das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende, das Kanzler Scholz ausgegeben hat, wird so sehr schwierig."