graue Fläche
rbb

- Groß: Spitzensport in Deutschland braucht "relativ radikalen Wandel"

Die Olympischen Sommerspiele 2021 sind vorbei und das deutsche Team fliegt mit zehn Goldmedaillen nach Hause – die schlechteste Bilanz seit der Wiedervereinigung. Gründe liegen in Organisationsstrukturen und Nachwuchsförderung, sagt der ehemalige Olympia-Schwimmer und Sportexperte Michael Groß.

Zunächst müsse man einmal klären, ob Deutschland bei den Olympischen Spielen unter die Top 5 kommen wolle, so Groß – falls ja, brauche es einen "relativ radikalen Wandel". Die Fusion des Deutschen Sportbundes und des Nationalen Olympischen Komitees habe eine Organisation hervorgebracht, die viel zu groß sei, so der Sportler, um die Spitze adäquat zu fördern.

Spitzensport: Weniger Politik, schlankere Strukturen


Man habe diese Situation seit gut 15 Jahren, so Groß weiter – er appellierte, dass es für eine Top 5-Platzierung eine "schlagkräftige Organisation" brauche mit möglichst wenigen politischen Einflüssen. Ebenso regte er an, die Organisation zu verschlanken.

Sport-Nachwuchs zwischen athletischen und beruflichen Leistungen


Sport in Deutschland basiere auf Vereinen, so Groß. Der deutsche Nachwuchs sei in vielen Sportarten sehr gut, das belegten auch Wettbewerbsleistungen – doch dann brechen viele Jugendliche ihre Sport-Laufbahn mit dem Schulende ab. Sie fragen sich, so Groß, ob der Sport ihnen ihre berufliche Zukunft verbaue, "weil die Kombination von beiden auf wirklich sehr gutem Niveau, und im Sport dann eben auf Weltklasse-Niveau, ist verdammt schwer in Deutschland".

auch auf inforadio.de