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Die Bundeswehr hat ihre Rettungsaktion in Kabul beendet. Der deutsche Umgang mit ihren Ortskräften werde bei den Soldatinnen und Soldaten "Spuren hinterlassen", ist sich der Politologe Carlo Masala sicher. Viele hätte eine enge Verbindung gehabt und nun herrsche das Gefühl vor, die Afghanen im Stich gelassen zu haben.
Nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes und den Evakuierungsflügen der Bundeswehr aus Kabul, geht der Blick auf die Soldatinnen und Soldaten. Vor allem der Umgang mit den einheimischen Ortskräften werde "Spuren hinterlassen", meint Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Bundeswehr-Universität in München.
Erstaunen über Zögern der Regierung für Asyl für Ortskräfte
Extrem viele Bundeswehr-Soldaten hätten sehr sehr eng mit den Ortskräften zusammen gearbeitet haben und seien teilweise auch von ihnen abhängig gewesen, so Masala. Nun gebe es das Gefühl, diese Menschen auf ihrer Flucht vor den Taliban im Stich gelassen zu haben. Es habe anfangs großes Erstauen gegeben, dass man in der Bundesregierung die Frage des Asyls für Ortskräfte so zögerlich behandelt habe.
Beratung des UN-Sicherheitsrats
Der UN-Sicherheitsrat berät an diesem Montag in einer Krisensitzung über die Lage in Afghanistan. Dabei soll es unter anderem um den Vorschlag Frankreichs und Großbritanniens gehen, in Kabul eine Sicherheitszone einzurichten.