-
Mit der Eroberung Kabuls durch die Taliban stecken viele Helfer der Deutschen in der Falle. Hans-Jürgen Domani versucht, aus der Ferne zu helfen. Er hat die Dokumente vieler gespeichert und sollten sie es zum Flughafen schaffen, kann seine Telefonnummer ihre Freiheit bedeuten.
Der frühere Bundeswehr-Verbindungsoffizier in Afghanistan, Hans-Jürgen Domani, hat Lösegeldzahlungen an die Taliban vorgeschlagen, um einheimische Ortskräfte zu retten. So könne man möglicherweise erreichen, dass die Taliban den afghanischen Helfern die Ausreise erlaubten.
Lösegeld als Hilfe für Ortskräfte
Domani ist Oberstleutnant der Reserve und hält per SMS Kontakt zu ehemaligen Helfern der Bundeswehr. Viele hätten ihre Dokumente bei ihm gespeichert und sie selbst vernichtet, um den Taliban nicht aufzufallen. Bislang sei es noch keinem geglückt, zum Flughafen vorzudringen. Einer habe gesehen, wie Taliban zwei Menschen vor ihm in der Schlange erschossen hätten.
Tausende Menschen liegen laut Domani auf der Lauer vor den Taliban-Kontrollposten rund um den Flughafen. "Das ist nicht lückenlos." Manchmal versuchten Menschen über den Stacheldrahtzaun zu klettern. Er höre auch, dass US-Amerikaner Menschen abwiesen. In diesem Fall müsse sichergestellt sein, dass auch Deutsche zur Kontrolle dabei stünden.
Keine Verbindungen zur Bundeswehr gegenüber den Taliban auf Handys
Domani rät allen afghanischen Ortskräften, Nachrichten und Fotos auf ihren Handys zu löschen. Viele hätten seine Telefonnummer - sollten sie zum Flughafen kommen, könnten sie ihn kontaktieren und etwa mit Arbeitsbescheinigungen ihren Anspruch auf Asyl nachweisen. "Ich würde mich als Einheimischer nicht auf die Versprechen der Taliban verlassen."