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In keiner anderen deutschen Stadt sind Mietwohnungen so umkämpft wie in Berlin. Durch die Pandemie habe sich die Wohnungskrise noch verschärft, sagt Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. Viele Menschen hätten Schwierigkeiten, ihre Miete zu bezahlen.
Durch die Wirtschaftskrise sei es für viele Menschen nicht mehr ohne weiters möglich, ihre Miete zu bezahlen. Um die Wohnung nicht zu verlieren, gingen viele an ihr Erspartes oder liehen sich Geld, so Wild.
Auf der anderen Seite habe die Pandemie dazu geführt, dass nur noch sehr wenige Wohnungen frei werden. "Die Umzugsquote ist in allen deutschen Großstädten sehr gering geworden", sagt Wild. In Berlin sei diese Entwicklung auch durch den Mietendeckel bedingt. "Das sorgt dafür, dass Menschen, die eine Wohnung suchen, schwerer an eine Wohnung kommen", erklärt Wild.
Verlängerung des Kündigungsschutzes bei Zahlungsrückständen gefordert
Der Mieterverein sei dabei, eine Untersuchung zur Belastung der Mieterinnen und Mieter in der Coronakrise zu erstellen, berichtet der Geschäftsführer. Er sehe dringenden Handlungsbedarf auf Seiten der Bundesregierung. So sei es nicht plausibel, warum die besonderen Mieterschutzregeln aus dem letzten Frühjahr nicht verlängert worden seien. Der Aufschub von Kündigungsmöglichkeiten für Vermieter bei Zahlungsrückständen sei nach wie vor ein sinnvoller Schritt, so Wild.