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Menschen ohne Obdach sind der Corona-Pandemie besonders schutzlos ausgeliefert. Durch das Virus ist auch die Suche nach Hilfe und Orten, um sich aufzuwärmen, noch einmal schwieriger geworden. Wie Helfer versuchen, diese Notlage aufzufangen, erklärt Barbara Eschen, Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg.
Für Menschen ohne Obdach ist der Lockdown besonders hart. Gerade jetzt in den Winterwochen, in denen viele warme Plätze wegen der Corona-Pandemie gar nicht geöffnet haben und sozialer Kontakt oder das Spenden sammeln durch die Aufforderung zum Abstandhalten besonders schwer geworden sind.
Pandemie verschärft Verwahrlosung
"Es fehlen Orte, um sich einfach mal hinzusetzen. Außerdem gibt es viel weniger Pfandflaschen und Spenden“, erklärt Barbara Eschen, Direktorin des Diakonischen Werks für Berlin, Brandenburg und die schlesische Oberlausitz.
Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter in der Obdachlosenhilfe würden zwar versuchen, das irgendwie aufzufangen, sagt Eschen. Trotzdem drohe der Grad der Verwahrlosung vieler Menschen auf der Straße durch die Pandemie noch einmal größer zu werden.
Ganztagesplätze besonders wichtig
Es sei deswegen absolut wichtig, dass es neben den Notübernachtungsplätzen auch weiterhin Ganztagesplätze gibt, erklärt die Direktorin des Diakonischen Werks. "Das ist einerseits gut in der Pandemie, damit die obdachlosen Menschen einmal nicht in Kontakt mit anderen kommen.“
Andererseits würden die rund 300 Plätze in Ganztagesunterkünften auch die Möglichkeit bieten, zur Ruhe zu kommen und noch einmal über Möglichkeiten nachzudenken, wie man irgendwie von der Straße wegkommen könnte, sagt Eschen.