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Gesundheitsämter sind zentraler Anlaufpunkt für Corona-Verdachtsfälle und die Betreuung von Infizierten. Doch trotz Aufstockung des Personals sei die Arbeit weiterhin kräftezehrend, so die Amtsärztin und Leiterin vom Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Nicoletta Wischnewski.
Ein Arbeitstag im Gesundheitsamt kann derzeit durchaus bis zu zwölf Stunden dauern, so Wischnewski. Seit Anfang März sei man in diesem Krisenmodus. Erst in der vergangenen Woche habe ihr Team ein wenig Entlastung erfahren, da die Infektionszahlen etwas zurückgegangen seien.
Mehr Mitarbeitende bedeuten nicht sofortige Entlastung
Alle weiteren Aufgaben des Amtes lägen derzeit brach, so Wischnewski. Man habe sich mittlerweile in Teams aufgeteilt, um die Betreuung zu gewährleisten. Beispielsweise gebe es ein Hotline-Team, aber auch ein Rechercheteam, das Kontaktpersonen ausfindig mache. Insgesamt sei das Team um 50 weitere Mitarbeitende gewachsen, so Wischnewski.
Doch trotzdem bringe dies nicht sofort Entlastung, denn die neuen Kolleginnen und Kollegen müssten geschult werden. Zudem ist die schiere Menge an Fällen nicht mehr zeitnah zu bearbeiten - die Amtsärztin sagte, dass es zuvor 30 Fälle pro Tag waren, jetzt aber 30 Fälle pro Stunde sind. "Wir kommen bei der Menge der Infektionen nicht mehr hinterher", so Wischnewski.