Ein junger Mann mit Mundnasenschutz in einer fast leeren S-Bahn.
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- Fahrgastverband: Bus und Bahn müssen leerer werden

Wie groß ist die Ansteckungsgefahr im Nahverkehr? Die Berliner Verkehrsbetriebe gerieten beim Thema Sicherheit in der Pandemie an ihre Grenzen, sagt Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband. Mit mehr Homeoffice müsse dafür gesorgt werden, dass Busse und Bahnen weniger voll werden.

"Die BVG kommt hier an ihre Grenzen", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Berliner Fahrgastverbands. Die Forderung etwa, Fahrzeuge regelmäßig zu desinfizieren, sei kaum sinnvoll, weil jeder neue, möglicherweise infizierte Fahrgast neue Viren mitbringen könne. "Da ist auch viel Aktionismus dabei", sagt Wieseke. Außerdem habe die Politik es versäumt, die Verkehrsbetriebe in den vergangenen Monaten ausreichend zu unsterstützen. "Die BVG hat keine Reserven, um jetzt mehr Fahrzeuge einzusetzen", so Wieseke.

 

Flexiblere Arbeitszeiten und mehr Homeoffice

Auch eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr hält Wieseke für schwierig. "Es ist noch nicht mal vollständig durchgesetzt, dass alle Masken tragen." Es sei zudem schwierig zu kontrollieren, ob es sich genau um die richtigen Masken handele.

Um Ansteckungszahlen zu reduzieren, fordert Wieseke flexiblere Arbeitszeiten und mehr Homeoffice. Hier seien vor allem Politik und Arbeitnehmer gefragt. Auf diese Weise könne man Menschen in systemrelevanten Berufen darin unterstützen, sicher zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen.

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