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Nicht nur reine Infektionszahlen, angespannte Personallage oder hoher Pflegeaufwand für Corona-Erkrankte belasten die Krankenhäuser in Deutschland. Auch finanziell könnte es bald eng werden, sagt Hans-Ulrich Schmidt, Geschäftsführer des Klinikums Ernst von Bergmann in Potsdam.
Die Lage am Klinikum Ernst von Bergmann sei "angespannt" und "seit Wochen im Krisenmodus", so Schmidt. Er rechne damit, dass es in den nächsten zwei bis drei Wochen so intensiv bleibt - erst dann werde etwas Entspannung einsetzen.
Corona-Behandlung gleiche "Materialschlacht"
Für jedes Bett für Covid-Patientinnen und -Patienten, so Schmidt, müsse man in seinem Haus nun zwei bis drei Betten in anderen Fachbereichen reduzieren, "weil eben die Versorgungsdichte und der Anspruch so hoch ist (...)." Diese Problematik zeige sich aber derzeit in jedem Krankenhaus. Man versuche, die Notfallversorgung aufrechtzuerhalten, aber alles habe Grenzen, so der Klinikums-Geschäftsführer.
Rote Zahlen für Klinikum befürchtet
Auch finanziell sähe es an seinem Klinikum nicht besser aus als an anderen Häusern. Der Personalbedarf und die Schutzausrüstung glichen einer "Materialschlacht", so Schmidt. Gleichzeitig fänden andere Behandlungen nicht statt, über die sich die Krankenhäuser üblicherweise finanzierten. Schmidt sagte, der geplante Rettungsschirm könne dies nicht abfedern.
Impfstart am Klinikum Ernst von Bergmann
Ab Dienstag werde auch am Klinikum das Personal geimpft, das sich erleichtert zeige. Ebenso sei die Impfbereitschaft sehr hoch. Die ersten, die geimpft würden, seien jene, die viel mit Corona-Patientinnen und -Patienten zu tun hätten, so Schmidt.