-
Die Corona-Inzidenz steigt kontinuierlich und auch die tatsächliche Impfquote in Deutschland muss wohl überprüft werden. Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie an der Berliner Charité, zweifelt am Erreichen einer klassischen Herdenimmunität.
Der Berliner Immunologe Leif Erik Sander hat betont, angesichts der Delta-Variante sei er dringend dafür, auch Kindern und Jugendlichen eine Corona-Impfung anzubieten. Bei hohen Ansteckungszahlen würden auch immer mehr Kinder mit schweren Verläufen auf den Intensivstationen landen. Das zeigten die Daten aus anderen Ländern.
Inzidenzen weiterhin wichtige Zahl
Man könne die Zahlen der dritten Welle nun am Beginn der vierten Welle nicht mehr eins zu eins vergleichen. Impfungen schützten, es gebe aber auch noch viele Ungeschützte wie Kinder und Jugendliche. Man müsse sich nun vor allem die Trends ansehen, so Sander. Klar sei jedoch: Es gebe "kontinuierlich steigende Inzidenzen". Ohne eine Beobachtung dieser Zahlen, sei ein vorausschauendes Handeln nicht möglich.
Klassische Herdenimmunität "nicht mehr erreichbar"
Eine ganz klassische Herdenimmuninität - dass der Erreger nicht mehr zirkulieren könne - hält Sader für "nicht mehr erreichbar". Schließlich sei das Coronavirus auch bei Geimpften ansteckend, wenn auch die meisten Geimpften nicht mehr daran erkrankten.