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In Deutschland haben inzwischen die meisten Neuinfizierten die höher ansteckende Delta-Variante des Coronavirus, dazu steigen die Inzidenzen leicht an. Die Immunologin Christine Falk plädiert für Imfpungen von Kindern ab 12 Jahren und ein Beibehalten der Maskenpflicht.
Die Delta-Variante gibt nun auch hierzulande in der Corona-Pandemie den Ton an. Seit der letzten Juni-Woche schon dominiert sie das Infektionsgeschehen in Deutschland, sagt das RKI. Die Zahlen sind noch auf niedrigem Niveau. Sie steigen aber mittlerweile wieder an. Was heißt das für Krankheitsverläufe, und für die, die kaum geimpft sein können, etwa Kinder, die nach den Ferien dann wieder in die Schulen zurückkommen?
Christine Falk ist Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und arbeitet an der Medizinischen Hochschule in Hannover. Aus ihrer Sicht müsse die Maskenpflicht auf jeden Fall bestehen bleiben, "weil wir wissen, dass die Delta-Variante ansteckender ist." Man könne sich dann auch leicht in einem Einkaufszentrum anstecken, einfach durchs Vorbeigehen, wie es beispielsweise in Australien bereits nachgewiesen worden sei.
AHA-Regeln einhalten seien ein guter Anfang
Sie rechne in Sachen Delta beim Infektionsgeschehen damit, dass auch in Deutschland die Zahlen wieder stärker hochgehen. "Es hängt auch davon ab, wie wir uns verhalten.“ Man müsse aufpassen, möglichst Masken und Abstand beibehalten, sagt Falk. AHA-Regeln plus L seien ein guter Anfang.
Kinder, so sagt es eine neue große Studie der Uni Mainz, seien nicht übermäßig ansteckend. Sie verteilen das Virus zumindest nicht mehr als andere, und stecken sich auch selbst eher weniger an. Wie bewertert Falk das? "Kinder können sich auch anstecken und das Virus weitergeben. Bei Delta müsse man davon ausgehen, dass es auch bei Kindern mehr infektiös ist“, sagt die Immunolgin.
Kinder ab 12 Jahren sollten geimpft werden
Sie plädiere dafür, Kinder ab 12 Jahren zu impfen. "Es ist die sicherere Variante, denn wir wissen sehr gut, was die Impfung macht, wir wissen nicht so gut, was so eine Virus-Infektion macht. Auch wenn die Kinder nicht schwer krank werden, ist für mich das Virus der viel unsicherere Partner, weil ich nicht weiß, was es in den Kindern, auch langfristig, immunologisch anstellt, denn dazu haben wir gar keine Studien. Was aber nach der Impfung passiert, das ist schon sehr gut untersucht worden. Insofern würde ich persönlich dafür plädieren, Kinder ab zwölf zu impfen, weil wir auch wissen, dass es durchaus vertretbar ist, was das Risiko von Nebenwirkungen angeht."