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Die führenden Wirtschaftsinstitute haben ihren Frühjahrsbericht über die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland vorgestellt. Die Wachstumsprognose musste zwar nach unten revidiert werden. Dafür gibt es Hoffnung für die zweite Jahreshälfte, sagt Claus Michelsen, Konjunkturchef am DIW.
Am Donnerstag stellen die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute ihre Frühjahrsprognose für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland vor. Gegenüber der Prognose im vergangenen Herbst mussten die Wirtschaftsexperten ihre Prognose für dieses Jahr deutlich nach unten revidieren, sagt Claus Michelsen, Konjunkturexperte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
"Nachdem wir im Herbst noch ein Wachstum von 4,7 Prozent erwartet haben, gehen wir jetzt nur noch von einem Wachstum von 3,7 Prozent aus.“ Der Erholungsprozess der deutschen Wirtschaft, der im vergangenen Sommer eingesetzt hatte, sei durch die neuen Infektionswellen deutlich verzögert worden, so Michelsen.
Hoffen auf den Sommer
Dass sich die unbeständige Konjunktur bisher nur wenig auf die Zahl der Arbeitslosen ausgewirkt hat, liege vor allem an dem wirksamen Instrument der Kurzarbeit, erklärt der Wirtschaftsforscher. Die Frage sei nun jedoch, ob die Firmen weiter durchalten werden. "Wir erwarten, dass es noch einige Firmenpleiten geben wird, aber keine riesengroße Insolvenzwelle.“
Das besondere an der Corona-Krise sei, dass sie nicht auf eine Schwäche der Nachfrage zurückzuführen sei, sondern darauf zurückgehe, dass man eine Pandemie bekämpfen müsse.
Für den Sommer hofft Michelsen, dass die Sparrücklagen, die viele Haushalte in der Pandemie zurückgehalten haben, wieder ausgegeben werden. "Das sollte dafür sorgen, dass viele Unternehmen, die jetzt schlechte Zeiten hatten, wieder gute Geschäfte machen.“