Die Erfahrung habe gezeigt, dass man zu viele Kinder zu Unrecht in Quarantäne geschickt habe. "Das heißt, die Infektionsketten werden davon überhaupt nicht berührt, aber die Kinder sitzen unverhältnismäßig lange in Quarantäne, ohne dass es einen Sinn hat", sagt der Amtsarzt. Es sei daher nur logisch, die Maßnahme auszusetzen. Das werde bereits in vielen Bundesländern so praktiziert.

Larscheid: Alle Kinder werden sich anstecken

Zum Vorwurf, die Amtsärzte verfolgten eine Durchseuchungsstrategie, sagt Larscheid: "Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass alle, die noch nicht geimpft sind, sich an der Delta-Variante anstecken werden – niemand von uns kann es verhindern." In den Schulen müsse deshalb ein Umfeld geschaffen werden, in dem die Infektionsgeschwindigkeit reguliert werden könne. Beispielsweise sei es in bestimmten Bereichen sinnvoll, die Maskenpflicht aufrecht zu erhalten. Die Abschaffung ohnehin wirkungsloser Quarantänemaßnahmen habe dagegen absolut keinen Einfluss auf die Sachlage, so Larscheid.

Die gute Nachricht sei, dass man in den Kitas ein sehr mildes Infektiosgeschehen beobachte. "Sie haben dichten, engen Kontakt, es passiert aber nicht viel – und das ist auch eine Beruhigung für uns, dass wir wissen, es explodiert jetzt nicht, es läuft hier nichts aus dem Ruder, und schon gar nicht durch diese Maßnahmen, die wir planen", sagt der Amtsarzt.