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Nach Annegret Kramp-Karrenbauers Rückzug muss sich die CDU für die Zukunft neu aufstellen. Die österreichische Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle spricht über Parallelen der CDU zur ÖVP.
Nach der langen stabilen Phase in der CDU stehen der Partei "Diadochenkämpfe" bevor, sagt Kathrin Stainer-Hämmerle. Sie ist Professorin für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Kärnten in Villach.
Zum Vergleich: In Österreich gab es nach der langen Ära des ÖVP-Parteivorsitzenden Wolfgang Schüssel innerhalb von zehn Jahren vier Vorsitzende. Das endete bis Sebastian Kurz die Partei übernommen hat. "Zu einem Moment, als die Verzweiflung ganz groß war und er als junges, neues Gesicht den Weg der Erneuerung versprochen hat und damit auch erfolgreich war", erzählt die Politikwissenschaftlerin.
Innerparteiliche Probleme und Erstarken von rechtspopulistischen Parteien
Neben innerparteilichen Problemen mit einem Generationenwechsel gebe es für die CDU weitere Herausforderungen, sagt Stainer-Hämmerle. So erstarken rechtspopulistische Parteien in Europa und es gibt nicht mehr die Stammwähler der Volksparteien.
In einigen Punkte sei die CDU auch mit den Sozialdemokraten in Österreich zu vergleichen. Diese finden laut Stainer-Hämmerle keine klare Linie, wie mit rechtspopulistischen Parteien gearbeitet werde. "Dadurch tun sie sich schwer."
Außerdem hat die Politikwissenschaftlerin die Wählerwanderungen der CDU analysiert. So habe die Partei unterschiedlich gewonnen und verloren. Stimmen gingen sowohl an die AfD und Grüne, gleichzeitig habe die CDU Wähler von SPD gewonnen.