Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt - Von der Queen bis Sigmund Jähn: Hoher Besuch in Berlin – Das Jahr 1978
Berlin sonnt sich im Glanz internationaler Aufmerksamkeit. Queen Elizabeth II. und US-Präsident Jimmy Carter besuchen West-Berlin, der Osten versucht, mit Yassir Arafat und General Ghaddafi dagegen zu halten. Aber die vielen Prominenten sind auch Labsal für alle, die sich mit den Widrigkeiten des Alltags arrangieren müssen.
Währenddessen geht die Suche nach alternativen Lebensmodellen weiter, so auch beim Tunix-Kongress. Dort stellt der Rechtsanwalt Hans-Christian Ströbele auch ein neues Projekt vor, das für Jahrzehnte die deutsche Medienlandschaft umkrempeln wird: die taz.
Am Ostrand der Stadt wächst währenddessen ein neues Stadtquartier heran: Marzahn. Die Hauptstraße dort flugs in Allee der Kosmonauten umbenannt, denn mit Sigmund Jähn hat Deutschland seinen ersten Mann im All. Anders als im Weltraum ist die Fortbewegung auf dem Boden noch immer beschwerlich. Da überrascht die Nachricht, dass 10.000 Exemplare des VW-Golf nach Ost-Berlin geliefert werden.
Unter den vielen Künstlern, die die DDR nach der Biermann-Ausbürgerung verlassen, ist auch Nina Hagen. In der DDR noch staatlich geprüfte Schlagersängerin, entwickelt sie in West-Berlin ihren ganz eigenen Stil. Zur gleichen Zeit besingt Beppo Pohlmann von den Gebrüdern Blattschuss "Kreuzberger Nächte". Kein Wunder: In West-Berlin gibt es keine Sperrstunde.