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Vor 30 Jahren wurde Deutschland wiedervereinigt. Anstatt noch immer Klischees über Ost und West zu bedienen, sei es besser, die positiven Aspekte der deutschen Einheit in den Blick zu nehmen, meint der Landesvorsitzende der Berlinder CDU, Kai Wegner. Die Lebensleistung der Ostdeutschen könne nicht hoch genug beurteilt werden.
Berlin und Deutschland seien in 30 Jahren gut zusammengewachsen. "Es liegen noch Herausforderungen vor uns, aber wir sollten nicht nur das Negative, was noch nicht geschehen ist, sondern vor allen Dingen das Positive in den Blick nehmen", sagt Wegner.
Klischees nicht weiter bedienen
Man müsse aufpassen, Klischees über Ost und West nicht weiter zu bedienen, so der CDU-Landesvorsitzende. "Wenn ich mir heute Berlin anschaue, als bunte, vielfältige, internationale Metropole, dann gibt es doch mehr Grund zur Freude, als darüber nachzudenken, welche Mauern noch in den Köpfen bestehen", so Wegner.
In einer umstrittenen Äußerung hatte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) vor einigen Tagen gesagt, in der DDR hätten selbst die Menschen weniger Farbe im Gesicht gehabt. Dies sei als Anregung zum Nachdenken zu verstehen. "Ich glaube, es stand symbolisch für die ehemalige DDR", sagt Wegner. Nicht die Menschen, aber die DDR selbst sei grau und dunkel gewesen.
"Lebensleistung der Ostdeutschen ist nicht hoch genug zu beurteilen"
Die Wiedervereinigung sei als großes Geschenk mit vielen Beteiligten zu verstehen, so Wegner. "Die Lebensleistung der Ostdeutschen ist nicht hoch genug zu beurteilen - die Mauer wurde von Ost in Richtung West eingedrückt". Der Mut der Menschen sei alles andere als selbstverständlich gewesen. Den Weg zur Wiedervereinigung hätten aber auch die mutigen Entscheidungen des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) geebnet. "Und natürlich müssen wir auch unseren Partnern dankbar sein, den Amerikanern allen voran, aber auch den Franzosen und Engländern und am Ende des Tages natürlich auch Gorbatschow", sagt Wegner.