Yehuda Bacon 2015 vor dem Holocaust-Mahnmal in Berlin
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- Yehuda Bacon: "Hass zerstört den Menschen"

Yehuda Bacon hat die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz überlebt. Bei Kriegsende vor 75 Jahren wurde der heute 90-Jährige befreit. Die Begegnung mit humanistischen Menschen habe ihm den Glauben an die Menschlichkeit zurückgegeben, sagt Bacon.

Wie alle Gefangenen habe er einfach nur versucht, die Zeit im KZ zu überleben, sagt Bacon. Dass ihm dies gelungen sei, sei auch Glück gewesen. Als Teil einer Reserve-Gruppe habe er eine Sonderbehandlung erfahren. Mit einem konstruierten Familienlager habe die SS im Fall eines Besuchs einer Kommission des internationalen Roten Kreuzes die Verbrechen in den Lagern vertuschen wollen.

"Wir kannten nur die Bösen"

 

"Es war eine Gnade, dass ich durch Begegnungen mit wunderbaren Menschen den Glauben an die Humanität zurückbekommen habe", sagt Bacon. Als Kind im Konzentrationslager habe er geglaubt, alle Deutschen seien wie die SS. "Wir kannten nur die Bösen", sagt der Künstler. Nach dem Umzug nach Israel kehrte Bacon schon in den 60er Jahren wieder nach Deutschland zurück. "Ich wollte verstehen, woher der Hass kommt und was ich als Jugendlicher dagegen tun kann", sagt der Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er habe Begriffen, dass Rache keinen Sinn ergebe. "Der Hass zerstört nur den eigenen Menschen", sagt Bacon. Dann habe Hitler gewonnen, der Hass gehe weiter. "Mir wird dabei nicht geholfen."  

Verständnis statt Hass  

 

Stattdessen habe er sich entschieden, anderen Menschen mit Verständnis entgegen zu treten. Die Lehre, die er aus dieser Erfahrung zieht, beschreibt Bacon so: "Wenn man so erschüttert wird, kann man zu der Erkenntnis kommen, dass der andere so ist wie ich – und das ist schon sehr viel."