Interview mit Uta Bauer - "Der Gehweg muss für andere Verkehrsmittel tabu sein"
In der Verkehrsplanung wird der Fußgänger kaum berücksichtigt, sagt Uta Bauer vom Deutschen Institut für Urbanistik. Sie hat unter anderem an einem Entwurf für eine Fußgängerstrategie im Auftrag des Umweltbundesamtes mitgearbeitet und sagt, das Auto genieße immer noch Vorrang.
Fußgänger - besonders Kinder - würden viel zu oft von falsch parkenden Autos im Straßenverkehr behindert. Eigentlich müssten fünf Meter vor einer Abbiegung freigehalten sein, das sei aber in Berlin immer weniger der Fall, sagt Uta Bauer vom Deutschen Institut für Urbanistik. Sie beschäftigt sich dort mit dem Stadt- und Regionalverkehr. In der Verkehrsplanung würde der Fußgänger nur wenig beachtet werden.
Der Gehweg müssen tabu sein für andere Verkehrsmittel, sagt die Wissenschaftlerin. Aber: Die Diskussion habe sich beispielsweise mit den jetzt eingeführten E-Tretrollern verlagert. Die müssten zwar auch auf dem Gehweg geparkt werden, seien aber nicht das eigentliche Problem.
Das Auto spiele in der Verkehrsplanung immer noch eine wichtige Rolle, weil die Straßengesetze aus den 30er Jahren stammen, so Bauer. Zu der Zeit kam das Auto massenhaft auf den Markt. Doch langsam beginne eine Umkehr. Menschen würden begreifen, dass das Auto zu viel Platz einnimmt.