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Berlin wächst um rund 40.000 Menschen pro Jahr. Wie muss sich der Großstadtverkehr verändern, damit wir alle vernünftig ans Ziel kommen? Eine Möglichkeit ist, Menschen anzusprechen, die glauben vom Auto abhängig zu sein, es aber eigentlich gar nicht sind, sagt Bastian Chlond vom Karlsruher Institut für Technologie.
Nicht alle Menschen, die denken, sie seien vom Auto abhängig, sind es tatsächlich. Das sagt der Mobilitätsforscher Bastian Chlond vom Karlsruher Institut für Technologie im Inforadio. "Es gibt Menschen, die sind durchaus vom Auto abhängig." Das betreffe etwa die Bevölkerung auf dem Land oder Menschen am Stadtrand, wo der öffentliche Nahverkehr nicht gut ausgebaut ist und für das Fahrrad die Wege zu weit sind. "Das sind die objektiv Autoabhängigen", stellt Chlond klar.
Autoabhängige - objektiv oder nur subjektiv?
"Einige Menschen sind subjektiv autoabhängig", sagt Chlond. Bei diesen Menschen finde es eher im Kopf statt, den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad nicht zu benutzen. "Sie sagen: Ich kann mir gar kein anderes Verkehrsmittel vorstellen." Obwohl es wie in Berlin außer am Stadtrand prinzipiell möglich sei.
Offene und unabhängige Autofahrende sollten deshalb etwa mit Carsharing-Angeboten angesprochen werden, meint Chlond. Die Hoffnung: Die subjektiv Autoabhängigen könnten sich das als Vorbild nehmen und das übernehmen. Gleiches gilt danach fürs Fahrradfahren oder die Nutzung des ÖPNV. "Aber das ist ein Prozess, der über Jahre andauern wird."