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Viele Jahre ging es mit der deutschen Wirtschaft immer nur bergauf. Aber die Prognosen werden vorsichtiger. Wie ist das eigentlich mit den so genannten Konjunkturvorhersagen: mal rauf, dann wieder runter - stimmt das? Inforadio-Wirtschaftsreporter Eric Graydon bringt es auf den Punkt.
Ursprünglich stammt der Begriff Konjunktur aus der Astrologie: er beschrieb das Zusammenspiel unterschiedlicher Sternzeichen. Die Konjunkturforschung sucht aber heute nicht etwa nach dem Einfluss des Mars auf die deutsche Stahlproduktion. Sie beschreibt vielmehr anhand von Modellen und Theorien das Auf und Ab der Wirtschaftsleistung. Die meisten von uns kennen den Begriff aber von den Konjunkturprognosen - also dem Versuch, Veränderungen vorherzusagen.
Unterschiedliche Berechnungsmodelle
Gerade 2019 hat sich gezeigt, wo die Grenzen solcher Prognosen liegen. Ob Brexit, Handelskrieg zwischen den USA und der EU oder zwischen den USA und China - vieles von dem, was passieren könnte, ist für die deutsche Wirtschaft eine große Gefahr. Nur sind das eben Konjunktiv-Konjunkturkrisen. Da wird es für die Prognostiker schwierig: gehe ich in meinen Berechnungen von einem Horrorszenario aus, von dreien oder von gar keinem? Die unterschiedlichen Gewichtungen erklären dann auch die unterschiedlichen Prognosen der Wirtschaftsinstitute. Vor diesem Hintergrund bleiben die Konjunkturprognosen ihren astrologischen Wurzeln noch treuer als sonst - wie das Wirtschaftsjahr 2019 ausgehen wird, steht in den Sternen.