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Dass der Austritt der Briten aus der EU Deutschland keinen Wachstumsschub bringt, ist klar. Wie viele Jobs tatsächlich gefährdet sind - dazu hat Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle eine Studie durchgeführt. Er sagte im Inforadio, von den Effekten eines harten Brexit könnten 100.000 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen sein.
Das heiße aber nicht, dass die Unternehmen die Stellen tatsächlich abbauen müssten, so Holtemöller. Ihnen blieben verschiedene Anpassungsmöglichkeiten. Warum ein harter Brexit so schwerwiegende Folgen für Deutschland haben könnte, erklärt der Wirtschaftsforscher so: "Wenn Großbritannien ohne eine weitergehende Vereinbarung aus der Europäischen Union ausscheidet, dann findet der Handel sozusagen über Nacht nach anderen Regeln statt - und zwar greifen dann die Regeln der Welthandelsorganisation."
Das bedeute, dass Zölle erhoben werden und dadurch würden auf beiden Seiten des Ärmelkanals die Produkte aus dem jeweils anderen Land teurer. Die Folge sei eine geringere Nachfrage. Die europäischen Länder würde das dann unterschiedlich stark treffen: "Wenn man auf den absoluten Effekt schaut, dann ist tatsächlich Deutschland das am meisten betroffene Land, denn Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in der Europäischen Union und zudem ein recht exportorientiertes Land." Würde man die relativen Effekte betrachten, seien eher kleinere Länder betroffen, etwa Irland und Malta.