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Berlin ist das erste Bundesland, das den internationalen Frauentag zum Feiertag gemacht hat. Lange wurde über die Wahl des neuen Feiertags diskutiert, auch der 8. Mai und der 9. November waren im Gespräch. Wir sprachen mit der Gleichtstellungssenatorin Dilek Kolat (SPD) darüber, was in Sachen Gleichstellung in Berlin bisher erreicht wurde.
Frauen leisteten in der Gesellschaft "enorme Dinge", so Kolat. Dennoch sei die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen oftmals noch ungleich. Viele Männer seien berufstätig, Frauen leisteten hingegen unbezahlte Familienarbeit. Dies zeige sich auch später bei der Rente: Männer erhielten 56 Prozent mehr Rente. Kolat sieht als eine der Ursachen dafür die geringere Entlohnung von Frauen, die zu Altersarmut trotz Arbeit führe. "Da ist ordentlich was in Deutschland schief gelaufen", sagte sie. Dies zu korrigieren sei Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Berlin sei ein Vorbild für die Stärkung von Frauen in der Gesellschaft. Der Stadtstaat habe den höchsten Anteil an Frauen in Führungspositionen sowie an Professorinnen. Zusätzlich habe Berlin in ein Anti-Gewalt-System investiert, wolle noch mehr Wohnungen für Frauen in Gewaltsituationen anbieten können und mehr Anlaufstellen für alleinerziehende Mütter schaffen. "Gleichstellung ist Berlin ganz, ganz wichtig," sagte Kolat.