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Der Berliner Dom wird nach jahrzehntelanger Sanierung wieder eingeweiht und ein Kaufmann strebt den Aufbau des Stadtschlosses an. Doch im Osten wird die Wirtschaft abgewickelt, im Westen trifft der Kahlschlag das Schiller-Theater.
Die fetten Jahre scheinen vorbei zu sein, der Regierende Bürgermeister verordnet der Stadt eine "Fastenkur". Berlin steckt in der Sinnkrise. Wie viel provinzielles Kleinklein, wie viel himmelragende Pläne verträgt die Stadt? Und sind die Akteure ihrer Aufgabe gewachsen?
Im Ostteil der Stadt wird ein Betrieb nach dem anderen mithilfe der Treuhandanstalt privatisiert oder gleich abgewickelt. So reiht sich zum Beispiel in Oberschöneweide ein stillgelegter Riesenkomplex an den anderen. Im alten Westen versucht man dagegen krampfhaft, an jahrzehntelang hochsubventionierten Industriestandorten wie dem BMW-Werk in Spandau festzuhalten.
Der Senat konstatiert: Es gibt zu vieles doppelt in der Berliner Kulturlandschaft – und Kultursenator Roloff-Momin wird zum "Schiller-Killer". Die Staatlichen Bühnen müssen schließen.
Am Lustgarten in Mitte feiert man dagegen Wiedereinweihung des Berliner Doms. Die Sanierung hat das geteilte wie auch das vereinte Berlin seit 1975 beschäftigt. Jetzt wird vor allem Bundeskanzler Kohl ausgepfiffen. Drüben, auf dem Schlossplatz lässt der Hamburger Kaufmann Wilhelm von Boddien das Berliner Schloss wieder erstehen – vorerst nur auf 7.000 Quadratmetern Leinwand.
Ach ja, und die Bewerbung für Olympia 2000 bleibt erfolglos. Der Zuschlag geht an Sydney - und viele in der Stadt atmen auf. Kann man sich doch wieder um die eigenen Probleme kümmern…
"Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt", eine Chronik in Zusammenarbeit mit dem rbb Fernsehen.