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Richard von Weizsäcker schafft es, die jahrzehntelange Dominanz der SPD in West-Berlin zu brechen. Auch dank diverser Bauskandale, die den Regierenden Bürgermeister Dietrich Stobbe zum Rücktritt zwingen.
Ob es am neuen, adligen Regierenden liegt, dass Berlin ausgerechnet 1981 das alte Preußen für sich wiederentdeckt? Für eine große Ausstellung wird der heutige Martin-Gropius-Bau wieder hergerichtet – und immer wieder wechseln Kulturgüter friedlich die Seiten.
Kein Wunder, denn auch im Osten wird kräftig am historischen Erbe gewerkelt. Das Schauspielhaus wird als Konzertstätte wiederaufgebaut. Preußische Geschichte soll in der DDR nicht mehr bekämpft, sondern angeeignet werden.
Auch das ist neu 1981: Auf der Internationalen Funkausstellung wird ein neuer Tonträger vorgestellt, die Schaubühne am Lehniner Platz wird eröffnet, und mit Generalintendant Götz Friedrich beginnt eine neue Ära an der Deutschen Oper.
Der eskalierende Streit um die Hausbesetzungen vertieft die Gräben in West-Berlin. Interims-Bürgermeister Hans-Jochen Vogel setzt auf die „Berliner Linie“: Verhandeln, nicht sofort räumen. Unter Weizsäcker wird Heinrich Lummer Innensenator und setzt auf Härte.
Während Lummers Pressekonferenz in einem besetzten Haus kommt es zur Katastrophe: Die Polizei drängt Demonstranten auf die befahrene Potsdamer Straße ab – Klaus Jürgen Rattay stirbt und wird zum Märtyrer der Hausbesetzerszene.
"Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt", eine Chronik in 30 Folgen – in Zusammenarbeit mit dem rbb Fernsehen.