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Der größtmögliche Beitrag zum Klimaschutz: Keine Kinder. Diese radikale Einstellung vertritt die Regensburger Lehrerin Verena Brunschweiger. In der Zukunft befürchtet sie in Europa Kriege um Ressourcen und das wolle sie keinem Kind zumuten.
Ein Kind pro Familie – mehr sollte es nicht sein, wenn es nach Verena Brunschweiger geht. Ihr Antrieb ist das schnelle Bevölkerungswachstums – bis 2050 werden etwa 10 Milliarden Menschen auf der Erde erwartet. "Ich habe ganz viel gelesen von Forschern und Experten […] und die prophezeien uns ja tatsächlich für 2040 schon die Ressourcenkriege", sagt die Lehrerin. Sie befürchtet kriegerische Zustände in der Zukunft und das wolle sie keinem Kind antun.
Keine Kinder zu kriegen, ist für Brunschweiger der größtmögliche Beitrag für den Klimaschutz und bringe viel mehr als nur vegetarisch leben oder einmal weniger fliegen. Das könne man nicht ignorieren, bloß weil es unbequem sei, meint sie. Ob ohne Kinder zu leben besser sei als mit, will sie aber nicht beurteilen. "Mein Gewissen ist nur rein, wenn ich keine Mutter bin", bekräftigt die Lehrerin. Andere müssten das für sich selbst entscheiden.
Anmaßende Eltern
Viele Menschen, die Kinder haben, nähmen für sich in Anspruch, bessere Menschen zu sein. "Das ist eine Haltung, die finde ich schon anmaßend", sagt Verena Brunschweiger. "Ich muss mich gefühlt täglich rechtfertigen bei teilweise unbekannten Leuten, wieso ich kein Kind habe", beklagt sie. Das Dogma, die Geburt zu verherrlichen, besonders auch die Propaganda der AfD, wir bräuchten vor allem deutsche Kinder, störe sie ungemein - "als wären syrische oder afrikanische oder asiatische Kinder weniger wert". Und wenn man den ökologischen Fußabdruck eines deutschen Kindes betrachte, hätten die Eltern noch weniger Grund überheblich zu sein: Ein deutsches Kind verbrauche so viele Ressourcen, wie 30 afrikanische Kinder, gibt sie zu bedenken.