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Dass wir etwas für den Klimaschutz tun müssen, das halten viele für richtig. Nur wenige setzen das aber praktisch um und passen wirklich ihr Verhalten an. Das Problem: "Das Tun ist mit gewissen Schmerzen verbunden", sagt der Umweltpsychologe Florian Kaiser. Offenbar seien viele nicht bereit, das auf sich zu nehmen.
Pro Jahr werden etwa 3 Milliarden Einwegbecher genutzt. Dafür müssen rund 43.000 Bäume dran glauben und 1,5 Millionen Liter Wasser werden zur Produktion benötigt. Trotzdem nutzen immer noch viele Menschen die Becher aus Plastik oder Pappe. Wenn wir rausgehen, denken wir oft nicht daran, dass wir vielleicht irgendwo einen Kaffee kaufen könnten und lassen den Mehrwegbecher zuhause, sagt Kaiser. Viele seien dann trotzdem nicht bereit, auf den Kaffee zu verzichten.
Um nicht verzichten zu müssen, suchen sich Menschen oft Gründe, die gegen diesen Verzicht sprechen, sagt der Psychologe Kaiser. "Sobald man an ein ganz konkretes Verhalten denkt: Soll ich mir ein Elektroauto kaufen? Soll ich auf Fleischessen verzichten?, dann werden die Leute sehr stark auf die Dinge aufmerksam, die ihnen dann fehlen würden."
Auch Kulturfaktoren spielten laut Kaiser eine Rolle. "Stellen Sie sich mal ein Fußballspiel vor, wo es keine Würste gibt!", nennt er als Beispiel. Verhaltensänderungen könnten nur durch Anreize erzeugt werden, die es für den Konsumenten attraktiv machten, das Verhalten zu ändern, zum Beispiel Preisnachlässe oder auch ein Hipness-Faktor. Langfristig müsse eine positive Grundhaltung zur Natur erzeugt werden. Das könne allerdings dauern.