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Die einen fürchten das Ende des Internets wie wir es kennen, die anderen pochen auf verbessertes Urheberrecht. Nach großen Protesten gegen Leistungsschutzrecht und Uploadfilter im Netz kommt nun wieder Bewegung in die Sache und auch CDU-Digitalpolitiker zweifeln am Einsatz der Filter. Wir sprechen darüber mit Axel Voss (CDU). Er ist Mitglied im Rechtsausschuss des EU-Parlaments und hat die neue Richtlinie mit vorangetrieben.
Die Kritiken, die ihn erreichten, sind aus seiner Sicht unsachlich, sagte Voss. Das, worüber man sich aufrege, werde "nach seinem Gefühl eigentlich überhaupt nicht eintreten". Der private Gebrauch und die Verlinkung von Zeitungsartikeln seien weiterhin frei, sagte der CDU-Politiker. Wer aber als Leser Interesse an Netzinhalten habe, sollte diese auf der Webseite des jeweiligen Verlags lesen.
Voss: Risiko liegt bei den Betreiberplattformen
Das neue Leistungsschutzrecht sei keine Zensur, so Voss. Einzelne User könnten weiterhin Projekte, GIFs und Memes bearbeiten und hochladen - diese hätten als Ausnahmen vom Urheberrecht mit Artikel 13 nichts zu tun. Allerdings könnten eventuell nicht alle Ausnahmen erkannt werden. Voss sagte, das Risiko liege bei den Betreiberplattformen; er erinnerte daran, dass die entsprechenden Gesetze bereits existierten, dass sich aber nur wenig an diese gehalten würde.
Zur Kritik von unter anderem CSU-Digitalministerin Dorothee Bär sagte Voss, dass nur Geschäftsmodelle von Artikel 13 betroffen seien, die genau wüssten, dass sie geschützte Werke anderer auf ihren Plattformen nutzen. Es gäbe keine Verpflichtung für einen Uploadfilter. "Hier muss man im Grunde den Betreibern auch sagen: Das ist euer Risiko. Wenn ihr so ein Geschäftsmodell betreibt, dann müsst ihr auch sehen, wie ihr das am Ende einhaltet."