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Berliner Wohnungen dürfen seit 2014 nicht mehr unangemeldet als Ferienwohnungen vermietet werden – so steht es im Gesetz. Doch wie kontrolliert man, ob sich Mieter und Wohnungseigentümer auch wirklich daran halten? Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sind fünf Mitarbeiter des Wohnungsamtes quasi als „Wohnungsdetektive“ unterwegs. Wie sie genau vorgehen, erklärt Amtsleiter Eckhard Sagitza im Gespräch mit Sabine Dahl.
Hinweise auf illegale Ferienwohnung kommen aus der Bevölkerung, von der Polizei, vom Ordnungsamt oder vom Mieterverein, sagt Sagitza. Nach jedem Hinweis recherchieren seine Mitarbeiter erst im Internet und sehen sich selbst vor Ort um. "Wenn wir dann den entsprechenden Beweis zusammengetragen haben, dann gibt es eine Anhörung und eine Wiederzuführung [zum Wohnungsmarkt, Anm. d. R.]."
Oft wisse der Eigentümer gar nichts davon, dass seine Wohnung Touristen angeboten wird, so Sagitza: "In vielen Fällen sind es Mieter, die ihre angemietete Wohnung auf diese Art und Weise meist gewinnbringend vermarkten." Da reiche es dann, wenn der Eigentümer beweist, dass das Mietverhältnis gekündigt wird.
Der Leiter des Wohnungsamtes in Friedrichshain-Kreuzberg hat außerdem ein neues "Geschäftsmodell" entdeckt: "Wir stellen fest, dass Leute das Geld wittern und ihre Wohnung zu Tagessätzen an Flüchtlinge vermieten." Für die Asylbewerber würden verschiedene Ämter die Tagessätze zahlen und die Behörden würden sich nicht koordinieren und austauschen, sagt Sagitza: "Da sind dann schon mal im konkreten Fall 32 Leute in zwei Zwei-Zimmer-Wohungen untergebracht, die da tatsächlich nur auf Matratzen-Lagern schlafen."