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Familie ist ein beliebtes Thema in der Literatur. Auch die Schriftstellerin Franziska Hauser aus Berlin hat in ihrem Roman "Die Gewitterschwimmerin" die Geschichte ihrer eigenen Familie verarbeitet. Sie schreibt über ihre Mutter, deutsch-deutsche Geschichte und darüber, wie sich Traumata über Generationen weitervererben. Wie schreibt es sich über die eigene Familie? Darüber hat sich Nadine Kreuzahler mit Franziska Hauser unterhalten.
Hauptfigur Tamara Hirsch aus dem Romans "Die Gewitterschwimmerin" geht am liebsten bei Gewitter schwimmen, also genau dann, wenn alle anderen das Wasser verlassen. Eine kriegstraumatische Todessehnsucht, die Tamara von ihren Eltern übernommen hat. "Das ist die Geschichte meiner Familie", sagt Autorin Franziska Hauser. Nur wenige Details in ihrem Buch habe sie sich ausgedacht - und das auch nur, um der Geschichte einen Fluss zu geben.
Während der Recherche für das Buch hat Franziska Hauser viel in den Archiven ihrer Familie gewühlt und schließlich das erzählt, was sie interessant oder unterhaltsam fand. Sie betont dabei, dass es sich im ihre persönliche Sichtweise auf die Dinge handelt, die sich zum Beispiel teilweise von der Sichtweise anderer Familienmitglieder unterscheide. Deshalb habe sie einige Dinge vorsichtig formulieren müssen.
Besonders die älteren Familienmitgliedern hatten laut Franziska Hauser Probleme mit der Veröffentlichung der Familiengeschichte. Schließlich seien sogar Unterschriften nötig gewesen, damit sichergestellt werden konnte, dass nach dem Erscheinen von "Die Gewitterschwimmerin" keine Klage drohte. In der Folge blieb beispielsweise die Geburtstagseinladung einer Großtante aus, wie Franziska Hauser Nadine Kreuzahler erzählt.
Das Buch
"Die Gewitterschwimmerin"
von Franziska Hauser
432 Seiten, Eichborn Verlag