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In Deutschland sinken die Arbeitslosenzahlen - eine erfreuliche Entwicklung, die jedoch einen anderen Mangel zutage treten lässt: die fehlenden Facharbeiter. Konkret heißt das: drei Monate warten auf einen Handwerker-Termin, Ruhetage von gut laufenden Restaurants, die leider keinen Koch bekommen haben. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Ingo Kramer, schlägt Alarm: Bis zum Jahr 2030 werden wir rund 6 Mio. Menschen weniger im Erwerbsleben haben als heute, sagte Kramer im Inforadio.
Kramer begrüßte das geplante Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte. Zum ersten Mal sei es gelungen, ein solches Gesetz in Marsch zu setzen. "Diesen Schritt jetzt zu machen ist eine große Leistung."
Es müsse allerdings sichergestellt werden, dass Qualifizierung nicht nur durch staatlich verbriefte gestempelte Papiere entstehen könne, sondern auch durch Berufserfahrung. In anderen Ländern haben die Menschen Berufserfahrung, aber niemanden, der das staatlicherseite dokumentiert. "Doch uns muss klar sein: auch das ist eine Qualifizierung."
Altmaier: Fachkräfte-Zuzug muss erleichtert werden
Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat das geplante Fachkräfte-Einwanderungsgesetz verteidigt.
Der CDU-Politiker sagte im Inforadio, viele Betriebe könnten Stellen nicht besetzen, weil qualifiziertes Personal fehle. Deswegen solle der Zuzug von Fachkräften erleichtert werden. Dass diese Deutsch-Kenntnisse und eine berufliche Qualifikation vorweisen müssten, sei keine zu hohe Hürde.
Altmaier äußerte sich zurückhaltend zu der Forderung von Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht, wonach auch abgelehnte, aber gut integrierte Asylbewerber als Fachkräfte in Deutschland bleiben können sollten. Man müsse jeden Einzelfall betrachten. Arbeitsmigration und Asyl müssten aber getrennt bleiben.