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- Politische Gesichter

Attraktive Menschen werden als Kinder mehr geliebt, haben eher eine Chance einen Partner zu finden, verdienen mehr Geld und bekommen bessere Jobs. Das alles sind Ergebnisse von repräsentativen Studien der letzten Jahre. Und auch in der Politik haben attraktive Kandidaten größere Chancen. Das hat der  Düsseldorfer Universitätsprofessor, Soziologe und Philosoph Ulrich Rosar herausgefunden. Ulrike Bieritz hat mit ihm gesprochen.

"Die Wirkung des Aussehens ist so subtil, dass es vielen Menschen nicht bewusst ist, dass sie sich vom Erscheinungsbild anderer blenden lassen, sagt Prof. Dr. Ulrich Rosar. Diese "Schönheit" könne man aber durchaus messen, so der Soziologe, und liege keineswegs nur im Auge des Betrachters, wobei es wichtig sei zwischen Schönheit und Attraktivität zu unterschieden. Letztere könne man nämlich durchaus an bestimmten Merkmalen festmachen.

Bereits seit 2002 untersucht Ulrich Rosar den Zusammenhang zwischen physischer Attraktivität und Wahlerfolg, weil in der Politik Aussehen eine immer wichtigere Rolle spielt - es ist das zweitwichtigste Entscheidungs-Kriterium für Wähler. Der Parteizugehörigkeit werde jedoch nach wie vor die größere Bedeutung zugemessen.

Aber der Trend zur Personalisierung der Politik sei unbestritten festzustellen, so Rosar. Das liege einerseits an einer veränderten stark personalisierten Medienberichterstattung und auch daran, dass die Inhalte der Wahlprogramm so kompliziert geworden seien, dass sie selbst für Experten in all ihren Konsequenzen kaum noch nachvollziehbar seien.

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